Schweißperlen auf der Stirn: wenn die E‑Mail versehentlich an 270 Empfänger gesendet wird

MailheaderVer­mut­lich ist es dem ein oder ande­ren schon ein­mal pas­siert: man hat eine E‑Mail ver­fasst, klickt ver­se­hent­lich auf den fal­schen But­ton und schon lan­det die E‑Mail beim fal­schen Emp­fän­ger. Im schlimms­ten Fall hat man die E‑Mail ver­se­hent­lich gar an sein gan­zes Adress­buch ver­schickt.

Wenn der Inhalt der E‑Mail dann auch noch ver­trau­li­cher Natur war, fol­gen die ganz gro­ßen Schweiß­per­len auf der Stirn. Nicht ganz so schlimm – aber eben­so ärger­lich – ist es, wenn man ein Rund­schrei­ben an sein kom­plet­tes Adress­buch ver­fasst und dabei ver­se­hent­lich sämt­li­che Emp­fän­ger-Adres­sen in das Emp­fän­ger-Feld ein­fügt. Was dann pas­siert, weiß sogar Wiki­pe­dia:

[pullquote]Jedem Adres­sa­ten wer­den auch alle ande­ren E‑Mail-Adres­sen mitgeteilt.[/pullquote]

Den­noch ist das nicht nur rein daten­schutz­recht­lich bedenk­lich. Bei Rechts­an­wäl­ten bei­spiels­wei­se wer­den die Man­dan­ten in der Regel kein Inter­es­se dar­an haben, dass ande­re über­haupt von dem Man­dats­ver­hält­nis erfah­ren. Um eine sol­che Daten­pan­ne zu ver­hin­dern, kann man sich diver­ser tech­ni­scher Mög­lich­kei­ten bedie­nen. So bie­tet es sich bei­spiels­wei­se an, das Adress­buch nicht mehr direkt in sei­nem E‑Mail-Pro­gramm zu ver­wal­ten, son­dern extern (bei­spiels­wei­se in dem ver­wen­de­ten Kanz­lei­pro­gramm). Auch gibt es das ein oder ande­re Add-On, das einen vor end­gül­ti­gem Ver­sand der E‑Mail warnt, wenn im Hea­der der Mail sämt­li­che Emp­fän­ger­adres­sen auf­tau­chen.

Wenn eine sol­che – wenn auch zuge­ge­ben recht klei­ne – Pan­ne aus­ge­rech­net bei einem Inter­net­gi­gan­ten pas­siert, ver­wun­dert das in Anbe­tracht der tech­ni­schen Schutz­mög­lich­kei­ten dann schon ein wenig. Heu­te erreich­te unse­re Kanz­lei per E‑Mail eine Ein­la­dung eines Such­ma­schi­nen-Mit­ar­bei­ters zu einem Semi­nar. Soweit nichts Unge­wöhn­li­ches. Die E‑Mail ent­hielt in der Emp­fän­ger Zei­le jedoch mehr als 270 Emp­fän­ger­adres­sen von Per­so­nen, die eben­falls ein­ge­la­den wor­den waren. Dass der ein oder ande­re hier­über not amu­sed war, zeig­te sich dar­in, dass in der Fol­ge Reak­tio­nen über den unge­woll­ten „Ver­tei­ler“ ver­schickt wur­den wie bei­spiels­wei­se

[pullquote]Schon etwas unpro­fes­sio­nell alle Per­so­nen CC anzuschreiben[/pullquote] oder [pullquote]Unprofessionell? Das ist schlicht weg illegal….[/pullquote]

Wir haben es etwas gelas­se­ner gese­hen und ein Nach­se­hen mit dem Absen­der. Wo Men­schen arbei­ten pas­sie­ren nun ein­mal hin und wie­der der­ar­ti­ge Flüch­tig­keits­feh­ler – auch wenn mich schon sehr ver­wun­dert, dass ein der­art gro­ßer Such­ma­schi­nen­be­trei­ber in Anbe­tracht sei­nes Rufes als Daten­kra­ke nicht schon rein vor­sorg­lich alle nur erdenk­li­chen tech­ni­schen Schutz­me­cha­nis­men ergrif­fen hat, um ein sol­ches vor­her­seh­ba­re mensch­li­che Ver­se­hen von vor­ne­her­ein aus­zu­schlie­ßen.

Wie dem auch sei: eine knap­pe hal­be Stun­de spä­ter erreich­te uns dann auch eine Ent­schul­di­gungs-Mail des betref­fen­den Mit­ar­bei­ters – die­ses Mal jedoch ohne 270 E‑Mail-Adres­sen im Hea­der. Akte geschlos­sen.

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